Ich bin angekommen!

Es hat ein bisschen gedauert, aber nun habe ich es auch geschafft, mich zu melden! Ich bin froh und munter in Tansania angekommen – und lebe nun schon seit einer Woche hier. Noch fühlt sich alles an wie ein Urlaub und ich realisiere noch nicht ganz, dass ich hier für ein Jahr mein Zuhause haben werde aber es geht mir bestens und die Vorstellung hier zu leben erfreut mich sehr.

Aber nun möchte ich euch ein bisschen etwas von meinen ersten Tagen berichten:

Nach einigen Stunden im Flugzeug sind wir sechs Freiwilligen ( Luca, Kerrin, Lisa, Konstantin, Lars und ich ) in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag am Kilimandscharo Airport angekommen. Unsere Gastmutter Pracseda hat uns gemeinsam mit Lisa und Debbie, zwei der Freiwilligen aus dem letzten Jahr, am Flughafen abgeholt. In unserem Ort Uuwo angekommen sind Konstantin und Kerrin zunächst bei unseren Großeltern und wir anderen vier im Haus von Pracseda und ihrem Mann Gilli, sowie den zwei Jungs Timo und Calvin ( 9 und 10 Jahre ) eingezogen.

Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten morgen für Lars und mich ( die Elimu- Freiwilligen ) direkt los, da wir die Chance nutzen wollten donnerstags und freitags alle der fünf Grundschulen gemeinsam mit Debbie zu besuchen. Überall wurden Lars und ich herzlich empfangen, es wurde für uns gesungen und die Kinder schienen sich zu freuen, dass wir sie bald unterrichten, auch wenn einige noch etwas schüchtern waren.

Am Freitag war außerdem Markttag, wir konnten also direkt mit kochen und so einen Eindruck bekommen, wie man für ein paar hundert Schüler ein Essen vorbereitet. Der Marktbesuch war sehr gut und wir haben nun schon einmal gesehen, was wir in welchen Mengen einkaufen werden. Es gibt an jeder Schule immer abwechselnd Reis mit Gemüse und dann Makande mit Gemüse. Wir hatten viel Spaß und die Kinder haben sich über das Essen gefreut – ich freue mich schon sehr darauf, dieses Projekt weiter zu führen.
Unseren Unterricht werden wir meistens in den fünften Klassen machen, einen genauen Plan werden wir aber in den nächsten Wochen gemeinsam mit den Schulleitern ausarbeiten, dann kann ich darüber berichten. Generell wird es aber so sein, dass wir eine bestimmte Stunde haben und in dieser Zeit können wir dann immer planen, was wir mit den Kindern machen, von Singen über Basteln, Malen und Sport machen.

Auch am meinem ersten Wochenende habe ich schon einiges erlebt:

Am Samstag ging es mit einem Kleinbus nach Moshi. Die vollgequetschten Busse sind eine Erfahrung, zwischen Hühnern und Einkaufstüten sitzt oder steht man und ab und zu ist auch ein kleines Loch im Boden. Aber die Menschen sind wie auch sonst auf der Straße sehr freundlich, so hat mir auf der anderthalb stündigen Rückfahrt ein Junge verschiedene Wörter auf Kiswahili beigebracht und mich dann abgefragt.
In Moshi selber kann man eigentlich jede Erledigung machen und wem die Preise egal sind, der kann quasi alles kaufen, was es auch bei uns gibt. Lisa und Debbie haben uns die wichtigsten Dinge, wie Banken, Postoffice und einzelne Läden gezeigt und uns somit wieder mal viele hilfreiche Tipps gegeben. Generell war es super, dass sich der Aufenthalt der beiden noch eine Woche mit unserem überschneidet.

Sonntag morgens geht es hier immer in die Kirche, um 7 Uhr beginnt der ca. zweistündige Gottesdienst und danach gibt es dann noch eine Auktion von Ziegen, Hühnern, Milch und Co. Das Geld kommt dann der Gemeinde und Projekten, die sie unterstützt, zu Gute.
Nach einem ausführlichen Frühstück und ein bisschen Zeit zu entspannen, ging es dann zum Lake Chala. Gilli hat ein Auto für uns organisiert und nach einer halben Stunde Fahrt, die ich im Kofferraum verbracht haben, waren wir da! Schon von der Anhöhe aus hatte man einen unglaublichen, bildhaftschönen Blick auf den See. Durch die Steppe hindurch sind wir dann an den klaren, angenehm kühlen See herunter spaziert, auf dem Weg ist uns außerdem einige Affen begegnet, so etwas passiert einem definitiv nicht ins Deutschland! Unten haben wir dann auf einem Steg ein Picknick gemacht, sind ein bisschen im Wasser rumgeplantscht und haben den Ausblick auf Kenia bzw. das andere ufer genossen.

Seit dieser Woche sind nun Ferien und daher hat unser Kiswahili-Unterricht begonnen. Dazu laufen wir jeden Tag circa eine Stunde an die Vunjo Secondary School, eine christliche Privatschule, und bekommen dort von einem pensionierten Lehrer, Mr. Machange, einen 3-wöchigen Crashkurs. Bis jetzt haben wir schon einiges gelernt und können nun auf dem Heimweg und zu Hause schon das ein oder andere Gesprach führen.

Und genau damit mache ich jetzt mal weiter, vom Internetcafe brauche ich noch ca. 25 Minuten nach Hause, der Weg geht größten Teils bergauf, zwischen Bananenplantagen und anderen Planzen hindurch!

Kwaheri und bis bald,
Lea

1
Ein Affe auf dem Weg zum Lake Chala

2
Wer findet hier noch mehr Affen?

3
Der Lake Chala

4
Ein Haus auf dem Weg zum Kiswahili Unterricht

6
Zwei Lastwagen, die am Markttag unterwegs waren

5
Mein Heimweg, den ich gleich gehen werde!

2 Gedanken zu „Ich bin angekommen!

  1. Liebe Lea,

    Dein erster Bericht liest sich großartig! Vielen Dank dafür! Ich freue mich für Dich, daß Du es so gut getroffen hast und Dich im zunächst fremden Umfeld mit vielen neuen Menschen wohl fühlst. Daß Du keine Probleme bei der Eingewöhnung hast, habe ich nicht anders erwartet :-)).

    Sag mal, wie sind denn die Temperaturen von Luft und (See)Wasser? Hast Du mit Moskitos zu kämpfen? Wachsen dort Früchte, die es hier nicht gibt? Wenn ja, welche?

    Hier neigt sich der Sommer dem Ende entgegen. Die Nächte sind bereits kühl, auch wenn das Wetter in den letzten Tagen ganz passabel war. Letztes Wochenende hatten wir sogar nochmal 26 Grad!

    Jetzt genieße erst mal Deine freien Tage und mach einfach Urlaub :-).

    Sei umarmt
    Deine Karin

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Karin,

      freut mich, dass dir mein Blog soweit gefällt. Der See war eigentlich sehr angenehm, nicht warm und nicht kalt. Die Lufttemperatur dagegen ist gemischt, meistens ist es nachts eher kalt und es regnet ab und zu, tagsüber dagegen klart es dann auf. Es gibt allerdings auch Unterschiede zwischen Uuwo, dem Ort wo ich wohne und Moshi, wo ich gerade bin!
      Auch Moskitos sind momentan eher wenige unterwegs 🙂

      An Früchten gibt es momentan viele Tikiti maji ( Wassermelonen ), Machungwa ( Orangen ), sowie Ndizi sukari ( süße Bananen ), die es eigentlich das ganze Jahr übergibt. Bald ist dann auch Maembe ( Mango ) und Parachichi ( Avocado ) Saison.

      Ich melde mich demnächst mit einem neuen Blogeintrag,
      Grüße aus Moshi,
      Lea

      Like

Hinterlasse einen Kommentar