5895 Meter bergauf – Eine Wanderung auf den Kili

Schon bevor ich nach Tansania gereist bin hatte ich mir ja vorgenommen in diesem Jahr den Kilimandscharo zu besteigen. Und trotz meiner Fußverletzung im März hat es nun geklappt:

Am letzten Freitag habe ich mich gemeinsam mit Lisa und Caro ( einer Freundin von uns aus Deutschland, die gerade zu Besuch ist ) auf die sechstägige Wanderung begeben.

Die Vorfreude war groß, doch natürlich hatten wir auch etwas Angst gegen die Höhenkrankheit zu verlieren. Ausgerüstet waren wir auf jeden Fall bestens, mit Müsliriegeln, Daunenjacken und guten Wanderschuhen, daran sollte es also nicht scheitern. Nachdem wir die Tour eine Woche vorher vor Ort organisiert hatten, trafen wir donnerstags bevor es losging unseren Guide William, der uns noch mal briefte und gemeinsam mit uns nach Hause kam, wo er unsere Ausstattung auch noch mal in Augenschein nahm.

Gemeinsam mit ihm und unserem Assistant Guide Benson ging es dann freitags los. Wir wanderten vom Marangu Gate ( 1800m ) hoch zur ersten Hütte, der Mandara Hut ( 2720m ). Diese erste Tageswanderung war sehr entspannt und landschaftlich sehr schön, da es die ganze Zeit durch den Regenwald ging. Als wir an der Hütte angekommen waren bekamen wir wie jeden Tag nach der Ankunft erst Mal Tee und Waschwasser, woraufhin wir dann noch einige Höhenmeter aufgestiegen und wieder runtergestiegen sind um zu akklimatisieren. Abends bekamen wir dann wie immer köstliches Essen von unserem Koch Remi und wurden noch mal wieder daran erinnert viel zu trinken. Die 6-7 Liter pro Tag waren zwar eine Qual, haben aber glaube ich mit Sicherheit mit dazu geführt, dass wir erfolgreich oben angekommen sind.

Am zweiten Tag ging es dann nach unserem Bed Tea, der uns täglich zum Aufwachen gebracht wurde, und dem Frühstück weiter zur nächsten Hütte. Nun durch Moorlandschaft und an diesem Tag ca. 5 Stunden. Die Horombo Hut liegt auf 3720m und dort ist es schon um einiges kälter, was durch den eisigen Wind noch unterstützt wird. Beim Tee trinken lernten wir an diesem Tag eine Holländergruppe kennen und brachten zwei von ihnen Doppelkopf bei, was dazu führte, dass wir in den nächsten Tagen die Abende oder freie Zeit meist mit Karten spielen verbrachten.

Am nächsten Tag hatten wir einen Akklimatitionstag, an dem wir nur aus der Wolkendecke hinauf zu den Zebra Rocks (ca. 4100m ) wanderten von wo man einen wunderbaren Ausblick auf Kibo und Mawenzi hatte.

Am 4. Tag war dann der Tag der Tage gekommen. Wir wanderten zur letzten Hütte, der Kibo Hut hoch ( 4750m ). Von dort ging es dann los zum Gipfelsturm. Nach unserem frühen Abendessen um 17 Uhr sollten wir uns direkt schlafen legen, denn wir wurden um 23 Uhr geweckt. Dann hieß es erst mal alles anziehen, was wir hatten, denn es sollte kalt werden und das bestätigte sich in den nächsten Stunden auch. So wanderten wir um 0:15 Uhr los und kamen nach knapp fünf Stunden steilem aufwärts gehen am Gillman‘s Point ( 5685 m ) an, der quasi schon oben auf der Bergkante ist. Lisa ging es auf dem Weg leider etwas schlecht, aber sie konnte zum Glück noch gut weiter laufen. Bei Caro und mir setzten dann auch Kopfschmerzen ein und besonders die letzten 200 Höhenmeter hinauf zum Uhuru Peak ( 5895 m ), machten mir ein bisschen zu schaffen. Als man aber letztlich das Gipfelschild sah packte einen die Motivation und man lief einfach nur noch schnell darauf zu. Dieser Moment oben angekommen zu sein ( um 6:30 Uhr ) , war unglaublich und man wusste jetzt ist man oben auf dieser Spitze, die man fast täglich sieht und damit auch gleichzeitig am höchsten Punkt Afrikas. Der Abstieg ging dann sehr schnell damit man nicht allzu lange auf der Höhe bleibt und wir kamen gegen kurz vor 9 Uhr wieder an der Kibo Hut an. Nach ein wenig Pause ging es dann auch schon weiter zur Horombo Hut, wo wir unsere letzte Nacht verbringen sollten. Das Hoch darüber, dass wir es geschafft hatten ließ und sehr motiviert herunter laufen.

Und am letzten Tag ging es dann wieder herunter zum Gate, wo wir dann auch schon fast wieder zu Hause waren, denn Marangu liegt schließlich nur eine halbe Stunde von uns entfernt. Als Dankeschön luden wir noch unsere 6 Träger, wovon einer auch Waiter war, den Koch, sowie unsere Guide und unseren Tour Organizer auf etwas zu Trinken ein und ließen die vergangenen Tage dabei noch mal Revue passieren.

Im Großen und Ganzem war die Besteigung ein großer Erfolg, wir hatten ein super Team und viel Spaß. Und auch die anstrengenden Stunden der Aufstiegsnacht, vergisst man schnell, wenn man wieder unten ist und weis, man hat es geschafft!

Grüße vom Fuße des Kili‘s,

Lea

1 2  43 235 6 247 8 9 10 2512 IMG_2689IMG_26881513 14

Hinterlasse einen Kommentar